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Somit ist das Turnier für Musetti beendet. Für den 20-jährigen Toskaner geht es nun nach Mailand zu den Next Generation ATP Finals, wo er topgesetzt ist. Bei den großen ATP Finals in Turin wird Djokovic dabei sein. Vorher allerdings hat der Wimbledonsieger in der französischen Hauptstadt noch etwas vor. Morgen steht für den Titelverteidiger das Halbfinale an. Gegner wird Stefanos Tsitsipas oder Tommy Paul sein. Das ermitteln wir jetzt gleich im Anschluss. Also viel Spaß beim letzten Viertelfinale und einen schönen Abend noch!

Nach 74 Minuten setzt sich Novak Djokovic gegen Lorenzo Musetti mit 6:0 und 6:3 durch. Sonderlich schwer hatte es die ehemalige Nummer 1 heute nicht. Über weite Strecken glich dieses Viertelfinale einem Spaziergang. Der an 6 gesetzte Serbe benötigte knapp 25 Minuten um den ersten Durchgang praktisch ohne Gegenwehr zu gewinnen. Der 35-Jährige machte sich danach selbst das Leben schwer. Vermutlich ging das alles zu leicht, da zog etwas der Schlendrian ein. Daraus aber schöpfte der Rekordsieger von Paris-Bercy Motivation, um sich letztlich problemlos durchzusetzen. Der Italiener sah in seinem ersten Masters-Viertelfinale kaum einen Stich, erlaubte sich dafür auch zu viele Fehler.

Djokovic serviert in dieser Phase bärenstark, übt darüber schon immensen Druck aus. Daraus kann sich Musetti auch jetzt nicht befreien. Das Spiel geht zu Null durch. Der Serbe siegt!

Konsequent setzt der Serbe nach, schlägt erneut gut auf und vollstreckt mit der Vorhand. Einen weiteren starken Aufschlag später, perfekt nach außen serviert, liegen drei Matchbälle bereit.

Nun aber hat es Djokovic auf dem Schläger, darf das Match ausservieren - und legt mit seinem dritten Ass los.

Noch einmal klappt das nicht in der Form, da steht das Netz im Weg. Doch den zweiten Spielball nutzt Musetti mit einem guten Aufschlag, verkürzt also auf 3:5.

Dann zieht Musetti mal eine Rückhand blitzsauber die Linie runter und organisiert sich zwei Spielbälle.

Musetti steht jetzt komplett mit dem Rücken zur Wand, muss sein Service halten, um im Match zu bleiben. Immerhin hat der Toskaner die Sache inzwischen auf über eine Stunde ausgedehnt. Jetzt kontert der 20-Jährige den Angriff des Konkurrenten ab, schiebt die Rückhand longline auf die Seitenlinie.

Djokovic versucht, sich die Motivation anderweitig zu holen. Worüber sich der 35-Jährige da gerade aufregt, ist nicht ganz klar. Aber es hilft. Der Weltranglistensiebte nutzt seinen Spielball mit einem guten ersten Aufschlag, den Musetti nicht zurückbringt.

Doch nach dem Glanzpunkt ist der nächste leichte Fehler nicht weit. Doch angesichts der Schwäche des Italieners fehlt Djokovic so ein wenig die Herausforderung. Daher schleichen sich immer wieder diese Patzer ein. Jetzt entfaltet die Schwerkraft bei seiner Vorhand zu spät ihre Wirkung.

Das wird sich der an 6 gesetzte Serbe doch nicht mehr nehmen lassen. Doch Musetti packt völlig unerwartet eine grandiose Vorhand longline aus und erntet dafür sogar Applaus vom Widersacher.

Ohne jede Not versemmelt Musetti einen Rückhand cross und gibt sein Service her. 4:2 für den Djoker - nach den bisherigen Eindrücken dürfte es das gewesen sein.

Danach versucht Musetti gegen den angreifenden Kontrahenten den Lob. Der gerät zu kurz. Djokovic vollstreckt per Schmetterball.

Musetti setzt einen Rückhand-Slice in die Maschen, was Djokovic eine Breakchance eröffnet. Diese macht der Italiener mit einen guten ersten Aufschlag durch die Platzmitte zunichte. Da bekommt der Serbe den Return mal nicht kontrolliert hin.

Trotz zweier gewonnener Spiele spricht wenig für Musetti. Dem unterläuft gerade der zweite Doppelfehler. Danach verzieht der Toskaner eine cross gespielte Vorhand. Das sind einfach zu viele Fehler, um gegen einen Mann des Kalibers Djokovic bestehen zu können.

Das sorgt für Rückenwind. Djokovic gerät wieder in Fahrt, macht das Spiel mit seinem zweiten Ass zu Null zu und liegt nun wieder vorn.

Profitieren kann Musetti von den Nachlässigkeiten des Gegners nicht. Dann nutzt Djokovic den vierten Breakball mit einer Vorhand inside-in und feiert des Re-Break mit einem Urschrei. 2:2 - alles wieder in der Reihe!

Doch weiterhin wechseln sich gute Aktionen und unerklärliche Fehler beim Serben ab. Die Rückhand longline passt nicht. Und da zugleich auch Musetti nach wie vor fleißig Fehler macht, leidet das Niveau dieses Matches.

Djokovic lässt nicht locker. Auch wenn ihm jetzt die absolute Konstanz fehlt, ist der 35-Jährige dennoch jederzeit in der Lage, die Ballwechsel dominant zu gestalten. Dritter Breakball!

Hervorragend spielt sich der Djoker in Position, muss nur noch über Kopf vollstrecken. Doch der Ball geht weg. Den zweiten Breakball wehrt Musetti im Anschluss mit seinem zweiten Ass ab.

Allerdings spielt Djokovic jetzt längst nicht mehr wie aus einem Guss - so wie im ersten Durchgang. Dennoch eröffnen sich dem Weltranglistensiebten zwei Breakchancen.

Die Hoffnungen, Musetti könnte jetzt Fahrt aufnehmen und einen Gegner auf Augenhöhe abgeben, scheinen sich nicht zu erfüllen. Dem 20-Jährigen unterlaufen nun wieder leichte Fehler.

Diesmal geht Musetti ein Ass verloren - durch eine erfolgreiche Challenge des Kontrahenten. Der Aufschlag ist tatsächlich weg. Über den Zweiten entwickelt sich ein längerer Ballwechsel, den der Italiener mit einem Fehler beendet.

Es entwickelt sich ein langer Ballwechsel. Djokovic versucht, den Ton anzugeben - und macht dann doch wieder den Fehler. Seine Vorhand bleibt an der Netzkante hängen. Da ist das Break für Musetti - so schnell kann das manchmal gehen.

Danach patzt Djokovic beim Versuch, Serve and Volley zu spielen. 15:30! Nicht zu glauben, wie viele unnötige Fehler der Serbe plötzlich macht. Dessen Rückhand longline passt nicht. Zwei Breakbälle Musetti!

Und das verleiht dem Toskaner tatsächlich Rückenwind. Eine blitzsaubere Rückhand longline sorgt für seinen zweiten Winner des Abends.

Dann wird der Djoker von der Grundlinie zu lang. So nutzt Musetti seinen insgesamt dritten Spielball zum allerersten Spielgewinn.

Zumindest erleben die Zuschauer nun mal ein umkämpftes Spiel, das bislang längste. Und jetzt unterlaufen Djokovic durchaus leichte Fehler - vier bereits im zweiten Durchgang.

Dann verzieht der Serbe mal einen Return und bietet dem Konkurrenten eine weitere Möglichkeit zum Spielgewinn. Doch Musetti schlägt eine Vorhand seitlich ins Aus.

Wenig später aber hat Musetti seinen ersten Spielball überhaupt in diesem Match. Doch Djokovic, dem eben mal ein leichter Fehler unterlaufen war, ist jetzt wieder da und treibt den Widersacher in den Fehler.

Über eine präzise Vorhand und mit einer guten Länge greift Djokovic an, ist flink auf den Beinen und legt den Rückhandvolley gefühlvoll kurz cross ab.

Seine beste Aktion hat Musetti, als sein erster Aufschlag Aus gegeben wird und er den zurückkommenden Ball mit dem Schläger elegant aus der Luft fischt.

Wenn Djokovic derart gnadenlos weiterspielt, dann droht Musetti eine ganz böse Abreibung. Dann schlägt der Toskaner durch die Mitte auf. Der Ball wird Aus gegeben. Der 20-Jährige nimmt die Challenge und hat Recht. Das ist sein erstes Ass.

So auch diesmal! Ein cross gespielter Vorhandreturn von Musetti segelt ins Aus. Wieder legt der 35-Jährige vor.

Zügig liegen schon wieder drei Spielbälle bereit. Dann jedoch schafft es seine Vorhand inside-in nicht übers Netz. 40:15 - doch mehr als einen Punkt hat der Serbe bei eigenem Aufschlag bislang nie abgegeben.

Auch den zweiten Durchgang eröffnet Djokovic servierenderweise und knüpft nahtlos an seinen bisherigen Auftritt an.

Höchststrafe für Lorenzo Musetti! Ohne einen einzigen Spielgewinn verliert der junge Italiener den Satz. Der 20-Jährige fand überhaupt nicht in die Spur, produzierte 13 unerzwungene Fehler - bei lediglich einem Winner. Ganze acht Punkte hat der 20-Jährige überhaupt nur gemacht. Viel Gegenwehr musste Novak Djokovic also nicht überwinden. Nach 25 Minuten stand ein glattes 6:0.

Djokovic greift gleich zu, weil eine cross gespielte Rückhand von Musetti nicht ins Feld des Gegners findet.

Doch dann unterlaufen Musetti wieder leichte Fehler. Als es seine Rückhand nicht übers Spielhindernis schafft gibt es erneut einen Breakball, der zugleich ein Satzball ist.

Danach sucht Musetti den Weg nach vorn, fliegt hoch durch die Luft und versenkt seinen Smash. Das ist der erste Gewinnschlag des Italieners in diesem Match.

Jetzt geht es für Musetti darum, den Bagel zu verhindern. Dazu muss der Toskaner endlich mal seinen Aufschlag durchbringen. Doch der Meister des Returns haut dem 20-Jährigen eine cross gespielte Vorhand um die Ohren.

Mehr aber lässt der Wimbledonsieger dann nicht zu. Schnell hat der an 6 gesetzte Serbe auch dieses Spiel im Sack und enteilt auf 5:0. Gerade 21 Minuten sind gespielt.

Natürlich gelingt dem Djoker auch nicht jeder Schlag. Eine Rückhand dreht sich jetzt knapp seitlich weg. Das ist erst der zweite Punkt, den der Serbe bei eigenem Aufschlag abgibt.

Erneut lässt Djokovic eine Breakchance liegen, um bei der zweiten tatkräftige Unterstützung vom Gegner zu bekommen. Musetti verzieht eine Rückhand und gibt das Aufschlagspiel ab.

Musetti unterläuft nun auch noch der erste Doppelfehler. Und selbst wenn der Italiener mal in den Ballwechsel gelangt, sieht er zumeist keinen Stich. Zügig sieht sich der junge Mann den nächsten drei Breakbällen gegenüber.

Dann setzt eine Vorhand von Musetti zu spät auf. Zu Null wandelt Djokovic durch sein Service. Aktuell wirkt das eher wie ein Spaziergang, viel Gegenwehr verspürt der 35-Jährige nicht.

Und wenn Musetti mal etwas mit Risiko versucht, dann geht das regelmäßig schief. Einen Gewinnschlag konnte der 20-Jährige noch gar nicht anbringen. Das tut Djokovic jetzt mit der Vorhand und verschafft sich drei Spielbälle.

Der Titelverteidiger wirkt insgesamt sehr konzentriert, bietet wenig an und lässt den Widersacher kaum zur Entfaltung kommen. So findet der Toskaner seinen Rhythmus nicht.

Seine zweite Breakchance weiß Djokovic zu nutzen, profitiert allerdings davon, dass Musetti eine Vorhand ohne Not in die Maschen wuchtet.

Djokovic verzieht eine Vorhand und lässt die Gelegenheit liegen. Umso konsequenter wirkt die ehemalige Nummer 1 im Anschluss wieder. Der Serbe tritt weit ins Feld, spielt die Vorhand inside-in. Da streckt sich der Italiener vergeblich.

Erneut sucht Musetti den Weg nach vorn, nutzt seine Chancen aber nicht. Dann geht ein Vorhandvolley seitlich weg und es gibt den ersten Breakball für Djokovic.

Als umso hilfreicher erweist sich daher dieser lange Ballwechsel. Musetti zeigt sich am Netz, übt Druck aus und zwingt Djokovic zu einem Not-Lob, der zu spät Bodenkontakt erlangt.

Der nun aufschlagende Musetti bekommt eine Vorhand des Kontrahenten um die Ohren. Noch also kommt der 20-Jährige hier nicht in die Gänge.

Im weiteren Verlauf fabriziert Djokovic das erste Ass. Wenig später serviert der Serbe den Zweiten nach außen. Der Vorhandreturn von Musetti segelt ins Aus, was den ersten Spielgewinn für den Djoker bedeutet.

Im Anschluss kommt der Erste nicht mehr und der Italiener gelangt auf die Anzeigetafel. Danach gibt Musetti den Punkt mit einem cross gespielten Rückhand-Slice ab, der gerät zu lang.

Jetzt eröffnet Djokovic das Match. Der erste Aufschlag kommt im zweiten Anlauf. Dann folgt eine Rückhand gegen den Lauf und Musetti und bringt den schnellen Punkt.

Zum dritten Mal stehen sich die beiden Profis auf dem Tennisplatz gegenüber. Gleich bei seinem ersten Auftreten im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turnier schaffte es Musetti 2021 ins Achtelfinale der French Open, traf dort auf Djokovic, lag mit zwei Sätzen vorn und musste im fünften beim Stand von 0:4 verletzt aufgeben. Das zweite Duell gab es in diesem Jahr in Dubai, der Serbe gewann 6:3, 6:3.

In diesem Moment betreten unsere Protagonisten den Court Central in der Accor Arena. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zusammen mit dem Stuhlschiedsrichter Nacho Forcadell zur Wahl am Netz. Die Münze fällt zugunsten von Djokocvic, der sich für Aufschlag entscheidet. Anschließend spielen sich beide noch etwas ein.

Zwar erlitt Musetti zuletzt eine Auftaktpleite in Basel, diese aber steckte der Rechtshänder ganz offensichtlich bestens weg. Schließlich trumpfte der junge Mann bei seiner zweiten Teilnahme in Paris-Bercy nach 2021 (2. Runde) groß auf, setzte sich jeweils glatt in zwei Sätzen gegen den an 15 gesetzten Marin Čilić und Nikoloz Basilashvili durch. Gestern trotzte er einem Satzrückstand und räumte dann den an 3 gesetzten Casper Ruud aus dem Weg. Somit steht der Junioren-Australian-Open-Sieger von 2019 erstmals in einem Masters-Viertelfinale.

Lorenzo Musetti ist in diesem Jahr richtig groß raus gekommen. Der 20-Jährige bezwang beim 500er in Hamburg im Duell der Jungstars Carlos Alcaraz und holte sich seinen ersten Titel auf der ATP-Tour. Auch im Herbst präsentierte sich der Toskaner in sehr guter Verfassung, spielte die Halbfinals in Sofia und Florenz, ehe er im Oktober auch sein zweites großes Endspiel gewann – in Neapel gegen Landsmann Matteo Berrettini. Diese Erfolge spülten den Italiener bis auf Platz 23 der Weltrangliste nach vorn. So hoch stand er nie zuvor.

Trotz nach wie vor verweigerter Corona-Impfung und der daraus folgenden Einschränkungen hat Djokovic in diesem Jahr vier Turniere gewonnen – das erste im Mai beim Masters in Rom. Dem ließ der Rechtshänder seinen siebten Wimbledon-Triumph folgen. Auch auch zuletzt bewies der 35-Jährige starke Form. Bei seinen jüngsten Auftritten in Tel Aviv und Astana staubte er jeweils den Titel ab.

Ohnehin ist Djokovic mit seinen 38 Masters-Titeln Rekordhalter. Seit Cincinnati 2018 ist ihm das Kunststück gelungen, bei allen 1.000er-Turnieren wenigstens einmal triumphiert zu haben – Golden Masters genannt. Zu seinen insgesamt 90 Turniersiegen gehören 21 Grand-Slam-Titel. Fünfmal war er ATP-Champion und 2010 Davis-Cup-Sieger mit Serbien. Der Mann hat so ziemlich alles gewonnen – sogar eine olympische Bronzemedaille (2008).

In Kürze also gibt sich der Titelverteidiger und Rekordchampion die Ehre. Vor zwölf Monaten gewann Djokovic diese Veranstaltung zum sechsten Mal. Der an 6 gesetzte Serbe genoss zum Auftakt in dieser Woche ein Freilos und ging seinen Weg danach ohne Satzverlust gegen die ungesetzten Maxime Cressy aus den USA und Karen Khachanov aus Russland.

Herzlich willkommen zum Masters-Turnier der Tennisprofis in Paris-Bercy! Den Viertelfinaltag setzen wir nun gleich fort mit dem Match zwischen Novak Djokovic und Lorenzo Musetti. Ab 19:30 Uhr soll auf dem Court Central aufgeschlagen werden.